Kiefersperre und Kieferklemme – wie werde ich sie los?
Lässt sich Ihr Mund nicht vollständig schließen oder nicht komplett öffnen? Dann leiden Sie wahrscheinlich an einer Kiefersperre bzw. Kieferklemme und Ihr Kiefergelenk ist in seiner Bewegung eingeschränkt. Dies kann verschieden Ursachen haben, aber keine Sorge, in der Regel lässt sich Beides gut behandeln.
Die Kiefersperre
Bei einer Kiefersperre lässt sich der Mund nicht mehr richtig schließen bzw. nur sehr langsam und unter großen Schmerzen. Die Schmerzen strahlen dabei vom Kiefer bis in den Hals und die Ohren. Für Betroffene sind die Symptome sehr belastend, da sowohl Sprechen als auch Essen stark eingeschränkt werden. Jedoch kommt die Kiefersperre nur sehr selten vor und ist in der Regel sehr gut behandelbar.
Die Dauer einer Kiefersperre variiert von ein paar Sekunden bis hin zu ein paar Tagen. Dabei hängt die Dauer von der speziellen Ursache, aber auch mit der damit verbundenen Therapie ab.
Ursachen
Die Ursachen für eine Kiefersperre können vielfältig sein. Folgend ein paar der typischen Ursachen:
- Ausrenkung des Kiefergelenks
- Kieferbruch
- Kieferfehlbildungen
- Erkrankungen des Kiefergelenks (z.B. Arthrose oder Tumore)
- Gelenkserguss
Behandlung
Hängt die Kiefersperre mit einer Ausrenkung des Kiefergelenks zusammen, kann dieses mithilfe des Hippokrates-Handgriffs wieder eingerenkt werden. Dabei wird der Unterkiefer mit etwas Druck nach unten und hinten bewegt, damit der Gelenkkopf wieder in die richtige Position gebracht wird. Dies kann vom Arzt, aber auch von Ihnen selbst (wenn Sie darin geschult sind) vorgenommen werden.
Die Kieferklemme
Die Kieferklemme stellt das Gegenstück zur Kiefersperre dar. Hier lässt sich der Mund gar nicht mehr oder nur unter starken Schmerzen öffnen. Die Kieferklemme ist kein eigenes Krankheitsbild, sondern nur ein Symptom und wird in drei Schweregrade eingeteilt. Genau wie die Kiefersperre, tritt auch die Kieferklemme eher selten auf Sie ist zwar sehr unangenehm, aber in der Regel harmlos. Mit Beseitigung des entsprechenden Auslösers, sollte sich die Kieferklemme lösen.
Eine Kieferklemme kann sich jedoch über Wochen und Monate hinziehen und sich nur in kleinen Schritten lösen.
Ursachen
Auch bei der Kieferklemme sind die Ursachen vielfältig, liegen aber meist in der Muskulatur, im Kiefergelenk oder den Nerven des Kiefers.- Entzündungen im Mund- und Kieferbereich
- Krämpfe oder Vernarbung der Kaumuskulatur
- Diskusverlagerung (eine Art Bandscheibenvorfall im Kiefergelenk)
- Kieferbruch
- Pressen und Knirschen der Zähne (Bruxismus)
Behandlung
Für die Behandlung von Kieferklemmen stehen mehrere Therapien zur Auswahl:
- Physiotherapie
- Medikamente und Schmerzmittel
- Aufbissschienentherapie
- Lokale Betäubung der Nervenbahnen
- Antiepileptika
- Operative Eingriffe
An wen kann ich mich wenden und wer übernimmt die Kosten?
Liegt bei Ihnen eine Kiefersperre oder Kieferklemme vor? Dann haben Sie mehrere Anlaufstationen zu denen Sie gehen können. Sie können zu Ihrem Hausarzt, Zahnarzt oder Kieferorthopäden gehen. Sie alle können Ihnen bei Diagnose und Therapie weiterhelfen und wenn nötig, an einen Spezialisten weiterempfehlen.
In der Regel werden alle anfallenden Kosten für Diagnose und Therapie von Ihrer Krankenkasse übernommen. Schauen Sie jedoch sicherheitshalber nochmals in Ihre Versicherungsunterlagen, ob möglicherweise ein Selbstbehalt für Sie anfällt.
Haben Sie noch Fragen rund um das Thema „Kiefer- oder Zahnfehlstellung“ oder bemerken Sie bei sich oder Ihrem Kind Symptome oder Beschwerden? Dann sprechen Sie uns doch ganz einfach persönlich in unserer Facharztpraxis für Kieferorthopädie darauf an, wir helfen Ihnen gerne!
